Vorschläge – manchmal echt der Hammer. Aber oft eher so in Richtung Wirkkraft eines Vorschlaghammers. Anders gesagt: Vorschläge sind Schläge. Ratschläge auch.
Kürzlich bekam ich mal wieder einen Vorschlag. Das Ding dabei – ich wollte gar keinen haben. Ich hatte nur das Bedürfnis, meinen Frust loszuwerden – einmal gediegen ausko***n und gut. Es war auch nicht so, dass ich nicht handlungsfähig gewesen wäre.
Sofort sprang mein „Aber-Reflex“ an. Der Vorschlag war durchaus lieb gemeint, aber ich hatte um keinen gebeten! Ich wollte nur kurz Dampf ablassen und keine Lösung präsentiert bekommen. Es war auch nicht meine Lösung. Es war die Lösung des anderen, für mich nicht funktioniert hätte.
Kennst Du das? Du erzählst etwas nur, weil Du es einmal laut aussprechen musst, um den Druck aus dem Inneren zu nehmen und möchtest eigentlich nur, dass der andere zuhört. Stattdessen bekommst Du Lösungen, Ratschläge, Widerspruch, die Erwiderung „das ist doch gar nichts, ich …“, Bestärkung oder Mitleid (ach Du Arme/Armer). Wir neigen dazu zuzuhören, um zu antworten und nicht um wirklich empathisch beim anderen zu sein. Es ist häufig auch reflexartig – es erfolgt ein Abgleich mit den eigenen Erfahrungen und genau in dem Moment geht die Verbindung verloren. Statt bei einem Gegenüber zu sein, kommen meine Themen in den Vordergrund.
Ich habe nichts gegen Vor- oder Ratschläge – wenn ich darum Bitte oder, wenn mein Gegenüber mir die Chance lässt, den Vorschlag im Moment auch nicht anzuhören. Es ist meistens schon hilfreich, wenn die eigene Erfahrung als Ich-Botschaft kommuniziert wird, dann kann ich entscheiden, ob ich diese Erfahrung für mich anwenden kann. Und tatsächlich können sie im richtigen Moment ein toller Anknüpfungspunkt sein.
Wenn Du also ein empathisches, aktiv zuhörendes Männerohr brauchst, um einmal einiges selbstreinigend loszuwerden (da gibt’s ja gerade genug) – ich bin für Dich da. Von Mann zu Mann.